So entsteht ein Wachsstöckl

Die Wachsschnur wird in Form gelegt.
Die Wachsschnur wird in Form gelegt.

 

Ein Wachsstock ist eine fast endlos lange Wachskerze, die in verschiedene Formen gelegt und anschließend verziert wird. Erzeugt wurden diese Wachsschnüre traditionell von den Kerzenziehern, die dafür einen Docht etwa 30 Mal durch ein Wachsbad zogen und die Enden dabei jeweils auf großen Trommeln aufwickelten. Verwendet wurde dafür gebleichtes Bienenwachs.

 

Diese Wachsschnur wird nach überlieferten Mustern entweder freihändig gewickelt oder über eine Holzmodel in Form gelegt. Manchmal wird an den Rändern das Wachs mit einer speziellen Zange "gezwickt" und damit ein besonderer Effekt erzielt.

 

Wachsstöcke haben unterschiedlichste Formen, zum Beispiel Buch, Tasche, Rodel, Hufeisen, Altärchen, Mitrastock und viele mehr. Manche sind sogar zu öffnen und beherbergen im Inneren wächserne Heiligendarstellungen oder das reich mit Wachsblumen verzierte Jesukind.

 

Geschmückt wird das Wachsstöckl mit den verschiedensten Blüten, Blättern und Ornamenten, die einzeln aus Wachsplatten gestanzt oder gegossen werden. Die alten Messingstanzen sind dabei das wertvolle und gut gehütete Werkzeug.

Die einzelnen Elemente werden anschließend nach alten Vorbildern zusammengefügt. Da dies alles in reiner Handarbeit erfolgt, gleicht kein Wachsstöckl hundertprozentig dem anderen.

Neben den Wachsteilchen sind die Wachsstöcke auch mit kleinen Zinnnägeln und Heiligenbildchen verziert.

 

Da jedes Stöckl einzeln angefertigt wird, kann auch auf individuelle Wünsche eingegangen werden.